Was ich nach einem Jahr Selbstständigkeit gelernt habe

Mein Start als Virtuelle Assistenz – Der Wendepunkt im Sommer – Erkenntnisse nach einem Jahr Selbstständigkeit

365 Tage Freiheit: Mein erstes Jahr als Selbstständige

„Selbstständig sein – Frei entscheiden – Für sich selbst arbeiten! Klingt toll, oder?“

Ich möchte heute einen Blick auf mein erstes Jahr als selbstständige Marketingexpertin werfen und mit euch meine persönlichen Erkenntnisse teilen. Die Reise fing traumhaft an. Fast zu schön, um wahr zu sein!

Doch wer hoch fliegt, fällt tief.

Mein Start als Virtuelle Assistenz

Januar 2023

Nach Monaten der Vorbereitungen und der Kündigung meiner Vollzeit-Anstellung, war es endlich soweit: Ich machte mich als Virtuelle Assistenz mit Fokus Social Media- und Content-Marketing offiziell selbstständig! 

Mein Glück, dass ich bereits Ende Oktober meinen Instagram-Kanal gestartet habe, seither dort aktiv war und dadurch meinen ersten Kunden generieren durfte. Mit gerade einmal 90 Followern hat mich dieser Kunde über die Plattform gefunden und nach einem 20-minütigen Videogespräch sagte er mir per Mail zu, dass er mit mit arbeiten wollen würde. 

WAS EIN START! – War es tatsächlich so einfach?

Zwei Wochen später kündigte sich meine 2. Kundin an- diesmal übers Netzwerken. Und kurz darauf bekam ich eine weitere Anfrage über Instagram. 

Ich hatte in innerhalb von 2 Monaten also 3 Aufträge und im April 2023 bekam ich eine Anfrage von einer Coachin, der ich schon länger folgte und die ich unglaublich gerne mochte. Sie war meine Wunschkundin!

Als ich auf dem Weg zum Flughafen war, um mein nächstes Abenteuer zu starten, bekam ich plötzlich eine Nachricht von genau diesere Coachin: Sie wollte gerne mit mir arbeiten.

WOW- Nun war ich komplett auf Wolke 7!

…Bereits seit dem ersten Kunden lebte ich mein Traumleben und bereiste die Welt. Mein Laptop natürlich immer an meiner Seite. Lange hatte ich von diesem Remote-Travel-Lifestyle geträumt und kaum habe ich mit der Umsetzung gestartet, ist mein Traum real geworden.

Dass dann noch die Person, mit der ich gerne arbeiten wollte auf mich zukam, schien verrückt!

Wir vereinbarten ein größeres Stundenpaket und mit meinen anderen kleineren Projekten war ich plötzlich ausgebucht.

Ausgebucht nach 3 Monaten!

Foto - Aussicht aufs Meer

Kennst du das, wenn alles zu perfekt läuft und während du auf Wolke 7 schwebst, kommt ganz plötzlich der Fall ins Ungewisse?

Mein Wendepunkt im Sommer

Das „Glück“ schien zunächst weiterhin bei mir zu sein. Meine erste Praktikantin meldete sich bei mir, da sie Social Media lernen wollte, um ebenfalls als VA zu starten. Diese Erfahrung nahm ich gerne an und sah die Zusammenarbeit als win-win.

Zugleich wurde ich von einer potenziellen Kundin, die ich nicht monatlich bedienen konnte, nach einem Strategiecall gefragt, da ich so strukturiert und strategisch wirkte. Bis dato hatte ich keine Strategiegespräche angeboten, aber das änderte sich schnell.

Mit den Strategiecalls habe ich nicht nur eine weitere Dienstleistung aufgenommen, die mir total Freude bereitete (Ich liebe Strategien!), sondern fand auch eine Möglichkeit, um KundInnen zu bedienen, für die ich nicht regelmäßig arbeiten konnte. 

Alles schien optimal!

– Für eine gewisse Zeit…

Kurz nach meiner Portfolio-Erweiterung und nachdem ich KundInnen absagen musste (keine Kapazitäten), kündigte meine größte Kundin überraschenderweise die Zusammenarbeit mit mir. Dabei führten wir kurz vorher ein positives Gespräch über die zukünftige gemeinsame Arbeit. Ich wusste, dass ich eine Dienstleistung noch optimieren musste, doch all in all schien die Kundin im Gespräch sehr zufrieden und freute sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Einen Tag später bekam ich dann die Kündigung per E-Mail. 

  • Mein Wunsch nach einem persönlichen Gespräch wurde ignoriert.
  • Die Kundenanfragen, die ich kurz davor absagen musste, waren bereits vergeben. 
  • Ich hatte zu der Zeit nur ein weiteres Kundenprojekt, da die anderen Projekte abgeschlossen waren.
  • Aber die nächsten Reisen quer durch Europa und nach Afrika waren schon gebucht. 

Ich fühlte mich schlecht!

Insbesondere weil ich den Grund der Kündigung nicht nachvollziehen konnte und sie doch meine Wunschkundin war. Oder war das nur meine Illusion?!

Von der Wolke 7 fiel ich hinunter. Mir war bewusst, dass ich die Umstände nicht ändern kann, aber etwas ändern musste. 

Zunächst brauchte ich ein paar Tage für mich!

In der gleichen Woche fragte mich ein ehemaliger Kunde, ob ich nicht als Teilzeitkraft für ihn in Anstellung arbeiten wollte. „Was für ein Timing“, dachte ich mir zunächst. In meinem Fall hätte ich zusagen können. Vielleicht sogar sollen?

Doch es fühlte sich nicht richtig an. Trotz des Verlangens nach finanzieller Sicherheit lehnte ich ab! 

Stattdessen habe ich bewusst daran gearbeitet, meine eigene Position im Markt zu stärken. Ich habe mich intensiv mit dem Bereich „Künstliche Intelligenz“ im Marketing auseinandergesetzt und dazu weitergebildet. Auf einmal lag mein Fokus nicht mehr nur auf der täglichen Kundenarbeit, sondern vielmehr darauf, mein Business auf eine neue Ebene zu bringen.

Back in the game!

Die Kunden kamen wieder auf mich zu. Ohne, dass ich suchte, ergaben sich Kooperationen & ich konnte meine Reisen & meine Freiheit entspannter genießen. Ich hatte wieder Vertrauen!

Foto von Sarah am PC

Erkenntnisse nach einem jahr Selbstständigkeit:

1. Blick nach vorne, auch in Tiefphasen: In Momenten der Unsicherheit habe ich gelernt, innezuhalten, nach vorne zu schauen und auch im Business auf meine innere Stimme zu hören (auch wenn es nicht leicht ist!).

2. Unerwartete Wendungen in der Kundenlandschaft:  Kunden kommen und gehen. Manchmal schneller, als man denkt! Das ist nicht immer einfach, aber hat mich gelehrt, flexibler zu sein, Dinge zu akzeptieren (auch wenn ich sie nicht begreifen kann) und in unerwarteten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. 

3. Netzwerken und Sichtbarkeit sind Gold wert: Kontakte knüpfen und sich zeigen sind nicht nur Buzzwords. Sie sind der Schlüssel zu neuen Chancen und Kooperationen. Jeder Kontakt ist eine Tür zu neuen Möglichkeiten!!!

4. Mut zum Experimentieren und Offenheit für Neues: Wachstum entsteht durch das Probieren neuer Dinge und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Aus der Komfortzone herauszutreten bringt oft die größten Belohnungen.

5. Die Angst vor dem Wachstum überwinden: Wachstum kann ganz schön beängstigend sein, besonders wenn man schnell seine Positionierung ändert und keine Sicherheiten parat stehen. Die Überwindung dieser Angst eröffnet jedoch oft ungeahnte Perspektiven.

6. Kunden-Beziehungen: Kunden sind keine Freunde, aber eine gute Beziehung schafft Vertrauen und viel Freude bei der Arbeit! Für mich sind Ehrlichkeit, Transparenz, Sympathie und Respekt super wichtig in der Kunden-Beziehung. Dies gilt natürlich für beide Seiten.

7. Entscheidungen gut überdenken: Normalerweise bin ich der intuitive Typ. Aber bevor ich mich im Business für etwas entscheide, nehme ich mir die Zeit, ein paar Nächte darüber zu schlafen.

8. Freiheit als höchster Wert: Die Freiheit, den eigenen Weg zu gehen und das eigene Schicksal zu gestalten, ist unbezahlbar. Sie ist und bleibt mein höchster Wert.

Die 365 Tage waren erst mein Anfang 🙂

Meine Reise ist noch lange nicht zu Ende, und ich freue mich auf all die kommenden Abenteuer und Erkenntnisse.

Dennoch ist der Weg nicht immer leicht. Auch, wenn ich wieder fallen sollte (& das werde ich sicherlich)- die Selbstständigkeit mit ihren Freiheiten und Möglichkeiten erfüllt mich!

Flugzeug bei Sonnenuntergang
Start smart mit Sarah

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